Immer wieder bekommen wir Rückfragen zu Ivomec (bzw. Ivermectin) weshalb man es nicht bei Igeln anwenden soll. Daher jetzt ein kleiner Infotext hierzu. Aber wichtig,
dieser bezieht sich nur auf die orale bzw. subuktane Gabe. Wenn es also direkt dem Organismus zugeführt wird.
Grundsätzlich umfasst das Wirkungsspektrum von Ivermectin Nematoden (Rundwürmer), Milben, Zecken sowie Fliegenmaden. Allerdings ist es nicht, wie immer wieder behauptet
wird, gegen Darmsaugwürmer oder Bandwürmer wirksam.
Igel gehören wie einige andere Tierarten auch zu den Ivermectin-empfindlichen Tieren. Normalerweise wird durch die Blut-Hirn-Schranke sichergestellt, dass Ivermectin nicht
in das zentrale Nervensystem (ZNS) eindringen kann. Nun stellt diese gegenüber Ivermectin allerdings eine hohe Durchlässigkeit dar. Aufgrund dessen kommt es im ZNS zu
einer weitaus höheren Konzentration von Ivermectin als im Plasma. Dies führt zu einer Vergiftung (Ivermectinintoxikation).
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nach einer Gabe von Ivermectin Inappetenz, neurologische Auffälligkeiten sowie allgemeine Schwäche die Folgen sind. Grundsätzlich ist
die Mortalitätsrate nach einer Ivermectingabe um einiges höher als wenn das Ivermectin nicht zugeführt worden wäre. Wurde ein Igel mit einem ivermecthaltigem Präparat wie
Ivomec behandelt, so muss der Igel gründlich entgiftet werden und wird zum Intensivpatienten.
Hier kann man Mariendistelpräparate aus der veterinärmedizinischen Phytotherapie anwenden, die sich durchaus positiv auswirken und die verstoffwechselnden Organe und den
Körper im komplexen Entgiftungsprozess unterstützen. Desweiteren sind oftmals Infusionenen mit Stoffwechsel ankurbelnden Zusätzen und Glucose nötig und eine
Zwangsfütterung, um den Igel bei Kräften zu halten. Vor unterstützenden Infusionen sollte aber bitte immer ein igelkundiger Tierarzt oder eine langjährige und erfahrene
Igelstatione, die ausreichend Erfahrung mit solchen Fällen hat, um Rat gebeten werden.
Aus den oben genannten Gründen ist Ivomec ein Medikament, das niemals oral oder subuktan verabreicht werden darf. Es gibt ja auch wahrlich mehr als genug Medikamente, auf
die ausgewichen werden kann und weniger toxisch für den Igel und wirksamer gegen seine unliebsamen Parasiten wirken.