Rindenmulch

 

 

 

von Lars Jodi

 

 

 

 

Möchte gerne auf das Thema Rindenmulch, eingehen.

Ist ein regelmäßig wiederkehrendes Thema und im Zusammenhang mit Igel und ihrem Lebensraum tatsächlich wichtig.

Als gelernter Gärtner, der in den 80er-Jahren das allmähliche Aufkommen des damals "neuen" und modernen Beetabdeckmaterials aktiv miterlebt hat, begleitet mich das Zeugs seit Jahrzehnten. Als Igelschützer, habe ich irgendwann viel später gelernt, dass das Mulchmaterial Rinde einen erheblichen Einfluss auf das Lebensumfeld der Stachler hat. Aber Nein, anders als Kies & Schotter verteufele ich den R-Mulch nicht. Was man beim Einsatz des Materials halt wissen sollte, ist Folgendes:

  1. heimischer europäischer Rindenmulch (also auch der aus Osteuropa) enthält extrem viel Gerbsäuren als natürlichen Inhaltsstoff. Entsprechend stechend-scharf sind die Ausdünstungen. Vom Ausspülen der Gerbstoffe in den Boden ganz zu schweigen. Der Rindenmulch selbst ,ist gut ein Jahr lang ein lebensfeindliches Terrain. So lange nämlich dauert es, bis er (gärtnerisch formuliert) abgelagert ist. Und auch das Erdreich unter der Mulchschicht ist auf 15-20cm versäuert. Bodenleben, Insektenleben und Insektenkinderstube finden darin nicht statt.

    Vor allem (billiger) Rindenmulch aus Osteuropa (Weißrussland,Ukraine...) ist zusätzlich oft noch mit Fungiziden ,Insektiziden und Herbiziden behandelt. Also geballte Chemie gegen Insekten,Unkräuter und Pilzbefall. Heimisches Produkt wird heutzutage meist nur noch "gedämpft",also hitzebehandelt.

  2. Generell schafft eine Mulchschicht ein feuchtes Bodenklima, das (bei unbehandeltem Mulch) z.B Pilzwachstum fördert. Das an sich muss nicht schlecht sein, aber es kommt auf die Pilze an... Vor allem vernässt es zeitweise den Boden stark, das ist - in der Zeit nach der Abrottung- dann auch für viele Insekten wieder nachteilig.

  3. Wer Rindenmulch einsetzen will, sollte das nicht großflächig auf allen Beeten machen, sondern auch Zonen mit offenem Boden belassen. So mancher pflanzlicher Bodendecker hält das Unkraut auch fern !Und wenn, dann wäre "BIO"-Rindenmulch zu bevorzugen. Der ist zumindest nicht chemisch behandelt.Das große Problem mit der Gerbsäure bleibt.

  4. Besser als heimischer Rindenmulch aus Fichten und Tannen ist Pinienmulch. Der kommt meist aus Südeuropa. Er enthält weit weniger Gerbstoffe, versäuert das Umfeld erheblich weniger stark. Ist übrigens oft auch strukturstabiler als heimischer Mulch.Hält also viel länger.

    Aber Obacht: manche Pinienmulche sind gefärbt, z.B in Rot-Tönen oder Anthrazit. Das ist dann sicher für den Boden auch wieder nicht so toll.

  5. wer sich persönlich von der "Lebensfeindlichkeit" von Rindenmulch überzeugen will, nimmt mal eine Ladung frischen Mulch in beide Hände, hält sich das Ganze vors Gesicht und nimmt 10 bis 15 Atemzüge....wenn ihr es schafft .Darin möchte man nicht leben müssen & könnte man könnte es auch nicht!

  6. die Aspergilliose Gefahr ist sehr hoch!

    Es sind viele Tiere in der Vergangenheit verstorben auf Rindenmulch.

 

 

 

 

 

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